Dachbalken und Werbeschilder neu bekleben
Dann und wann hat man hat ein altes Carrera-Gebäude auf dem Flohmarkt oder im
Internet erstanden oder im Keller oder dem Dachboden wiedergefunden. Mit etwas
Glück sind alle Teile vorhanden. Wenn es zerlegt war beginnt man mit dem
Zusammenbau, dabei könnten die Teile auch gleich gereinigt werden.
Bauanleitungen findet man leicht im Internet, wenn die nicht mehr verfügbar sein
sollte. Einen Makel haben aber die alten Gebäude fast immer: Die Werbeaufkleber
am Dachbalken oder Geländern sind nicht mehr schön, vergilbt, verblasst,
unvollständig oder gar nicht mehr vorhanden.
Nun könnte man sagen: „Das macht
doch den Charme aus und ist original, das bleibt so“.
Oder: „Das muss neu
gemacht werden, schließlich werden defekte Werbeschilder in der Realität ja auch
ersetzt“.
Wie dem auch sei, das muss jeder selbst entscheiden. Ich bevorzuge
aber die zweite Variante.
Eigentlich könnte man es sich
einfach machen, Logos aus dem Internet suchen, auf Papier ausdrucken und mit
Kleber aufkleben. Nachteil: Das sieht meistens nicht schön aus, der Kleber
weicht in der Regel durch das Papier und gibt Flecken, der Untergrund ist uneben
von den alten Aufklebern und dauerhaft haltbar ist das Ganze auch nicht. Hier
gibt es jetzt eine kleine Bastelanleitung, wie man die Werbelogos neugestalten
kann.
Zunächst Beispiele über den Fundzustand:
Das
sieht wirklich nicht mehr schön aus und sollte erneuert werden.
Was brauche ich:
Eine scharfe Schere oder ein Cuttermesser
Selbstklebende, transparente Folie
Doppelseitiges Klebeband
Wasch- oder Feuerzeugbenzin oder ein ähnliches
Lösungsmittel
Ein Schneideset mit Lineal und Schneideunterlage wäre ideal
(findet man häufig für ganz kleines Geld auf dem Flohmarkt oder beim
Discounter), geht aber auch so.
Vorbereitung:
Das Werbeschild oder Dachbalken zunächst in Wasser einweichen, bereits lose
Teile kann man schon entfernen. In das Wasser einen Tropfen Spülmittel, geht
aber auch ohne. Nach einiger Zeit löst sich das Papiermotiv, man kann es dann
leicht abziehen oder mit einem kleinen Kunststoff-Spatel o.ä. abschieben.
Es
bleibt in der Regel jedoch der Kleber auf dem Träger zurück, der scheinbar nicht
wasserlöslich ist. Das sieht dann ungefähr so aus:
Leichte Schatten an den Rändern, wo der Aufkleber gesessen hat, sind
normal und lassen sich auch nicht entfernen, das macht aber nichts. Wichtig ist,
dass der Untergrund eben, fettfrei und ohne Rückstände ist.
Neue Aufkleber
herstellen:
Zunächst muss ich mich entscheiden, ob ich die gleichen Logos verwenden will,
wie sie ursprünglich aufgebracht waren oder nutze ich die Gelegenheit, um andere
Werbung zu platzieren. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wenn ich mich
entschieden habe, suche ich im Internet nach entsprechenden Grafiken, die man
eigentlich problemlos findet. Dabei sollte man auf gute Qualität und
ausreichende Größe achten und ob man sie wegen einem eventuellen Copyright
überhaupt verwenden darf. Zu kleine Grafiken verlieren reichlich Qualität, wenn
man sie später vergrößern muss um auf das gewünschte Maß zu kommen. Verkleinern
ist in der Regel nicht das Problem.
Hat man noch ein gutes Original kann man
dies natürlich auch mit hoher Auflösung selbst einscannen. Kleinere Fehler
lassen sich dann auch mit einem Bildbearbeitungsprogramm nachbearbeiten.
Habe ich alle Grafiken zusammen, die ich verwenden möchte, benötige ich die Maße
vom Schild oder Dachbalken. Mit Word oder einem Bildbearbeitungsprogramm setze
ich einzelnen Grafiken zusammen und bringe sie in Höhe und Breite auf das
gewünschte Maß. Übrigens, der druckbare Bereich eines DIN A4 – Blattes im
Querformat hat ziemlich genau die Länge eines Dachbalkens einer Carrera
Universal Tankstelle oder ähnlicher Gebäude mit Dachbalken. Ich empfehle immer
einen, ggf. mehrere Probedrucke im Entwurfmodus, die ich dann mit der Schere
ausschneide um zu sehen, ob die Größe optimal passt. Wenn ich mehrere Aufkleber
herstelle, verfahre ich mit den anderen Aufklebern genauso und platziere sie auf
einem Blatt.
Wenn alles passt drucke ich das Blatt im Optimal-Modus und nehme
dazu Fotopapier. Ist der Druck zufriedenstellend gelungen geht es an das
Ausschneiden. Ich schneide das Motiv mit großzügig überstehenden Rändern mit der
Schere aus.
Über das Motiv mit den Rändern klebe ich ein Stück selbstklebende
Klarsichtfolie, z. B.
Die Folie reibe ich mit einem weichen Tuch fest bis keine Blasen oder Schatten
mehr zu sehen sind. Sie verhindert, dass der Druck austrocknet und hilft sehr
gut gegen verblassen des Motivs.
Nun kommt ein Schneidewerkzeug zum Einsatz. Eine scharfe, gerade Schere geht
ganz gut bei kleinen Motiven, die man in einem Zug schneiden kann. Ein
Cuttermesser, an einem Lineal angelegt, eignet sich für längere Motive. Dabei
auf jeden Fall eine Schneideunterlage verwenden, sonst ist der Küchen- oder
Wohnzimmertisch hin. Aus meiner Sicht ist das oben erwähnte Schneideset ideal:
Damit bekommt man immer einen geraden Schnitt ohne Ausfransungen hin und man
kann das Motiv am Raster der Unterlage sehr gut ausrichten. Zudem gibt es keine
Schäden am Tisch.
Ich habe jetzt ein ausgeschnittenes und foliertes Motiv.
Dieses klebe ich nun auf ein Stück doppelseitiges Klebeband, dabei die 2.
Klebeseite noch nicht abziehen. Teppichklebeband eignet sich gut, es gibt aber
auch dünneres Klebeband, das ebenfalls geht.
Das Ergebnis sieht ungefähr so
aus:
Jetzt wieder das Motiv sauber und gerade ausschneiden.
Man könnte sich zwar
das erste Schneiden sparen, d.h. Folie auf das großzügig ausgeschnittene Motiv
kleben, das dann auf das doppelseitige Klebeband aufbringen und dann alles
zusammen ausschneiden, jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass das
Schneideset dann an seine Grenzen kommt, ist also schwer zu schneiden und die
Ränder sehen teilweise nicht schön aus. Auch mit der Schere oder dem Messer geht
es nicht wirklich gut. Aber, das kann ja jeder selbst ausprobieren.
Jetzt habe ich den fertigen Aufkleber. Nachdem die ich die Folie von der 2.
Seite des Klebebandes abgezogen habe, kann ich nun den fertigen Aufkleber auf
dem Werbeschild oder dem Dachbalken platzieren. Das Ergebnis könnte dann so
aussehen:
Die Aufkleber halten ewig und lassen sich bei Bedarf auch rückstandslos wieder
abziehen.
Auf jeden Fall wertet das „neue“ Werbeschild oder der „neue“
Dachbalken das Gebäude optisch auf.
Diese selbst hergestellten Schilder kann man auch ohne Kunststoffträger
herstellen und auf entsprechende Wände kleben, z. B. auf Pressetürme,
Raststätten und Tankstellen außen wie innen, da ist der eigenen Kreativität
keine Grenze gesetzt.
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