Reifenschleifbahnstück

Hier nun unsere eigene "Erfindung" und mittlerweile ein unentbehrlicher Helfer, sozusagen das Tire-Refreshment-Center.

Zunächst die Zutaten: Man nehme:1 Standardgerade (oder Anschlussstück, lässt sich besser löten) - 1 kleinen Regler (ein grosser tut nicht Not, was will man mit einer dynamischer Bremse?) - 1 Kunststoffstreifen (so breit wie die Gerade) - dünnes Schaumgummi (Trittschalldämmung, die man unter Laminat legt ist ideal) - Schmirgelpapier grober und feiner Körnung ( 120er u.400er) - doppelseitiges Klebeband - zweiadriges Kabel - 3 Stück 2mm Schrauben mit Muttern, 2 kleine Stecker (Eisenbahnzubehör) und an Werkzeug ein Akkuschrauber (Bohrmaschine oder Dremel tut`s zur Not auch, Hilti wäre etwas übertrieben), Lötkolben mit Zubehör (nicht zu heiß, 30 W), eine Schere und etwas Zeit.

Jetzt geht`s los: Zunächst werden vom Bahnstück die überstehenden Zapfen und Leiter abgetrennt (sofern sie nicht sowieso schon abgebrochen sind). Dann werden zwei Löcher an der Seite der Schiene für die Kabel (Regler- und Trafokabel) in entsprechender Größe gebohrt, durch ein Loch das Reglerkabel und durch das andere die Trafoleitung gesteckt. Es empfiehlt sich, die Kabel vorher abzuisolieren und zu verlöten. Nun wird ein Reglerkabel (egal welches) mit dem Trafopluskabel verlötet. Das zweite Reglerkabel kommt an den Mittelleiter der ersten Fahrspur. Von dort stellt man eine Verbindung zum Mittelleiter der zweiten Fahrspur her. Das Trafominuskabel wird mit dem linken Leiter der ersten Fahrspur verlötet, von dort eine Brücke zum rechten Leiter verlötet, von dort zur zweiten Fahrspur, ebenfalls mit einer Brücke, beide verbleibende Leiter verbunden. Hört sich kompliziert an, ist aber recht einfach. Somit wäre der technische Teil erledigt. Nun wird der Kunststoffstreifen entsprechend der Breite der Schiene zugeschnitten und doppelseitiges Klebeband aufgebracht. Darauf klebt man Schaumgummi in entsprechender Größe. Es geht auch ohne Schaumgummi, aber man will ja seine teuren Boliden schützen und ausserdem verhindert es ein Aufspringen des Fahrzeuges. Nun bohrt man durch den Streifen und die Stirnseite der Schiene mindestens drei 2mm-Löcher (auf Passgenauigkeit und bündigen Sitz achten), Schrauben durchstecken, Muttern drauf, festschrauben, fertig. Wer will kann die Muttern mit Kleber fixieren. Jetzt wird nur noch das Schmirgelpapier zugeschnitten, darauf doppelseitiges Klebeband aufgebracht und das Schmirgelpapier aufgeklebt, eine Seite grob, die andere fein. Vor dem Streifen/Schaumgummi lässt man ca. 5-7 cm frei, weil der Schleifer des Fahrzeuges natürlich noch Kontakt haben muss. Nun sollte alles funktionieren sofern man das Anschlusskabel mit Steckern versehen hat.

Grundsätzlich kann man auf den Kunststoffstreifen an der Stirnseite verzichten wenn man das Fahrzeug mit der Hand festhält, allerdings neigt das Schleifbahnstück durch die auftretenden Vibrationen zum wandern.

Als Gimmick kann man noch ein oder zwei Leuchtdioden an den Fahrbahnrand einpassen, eine mit Dauerplus versehen und die andere so schalten, dass sie bei Reglerbetätigung aufleuchtet (Widerstand 1200 Ohm vorschalten!).

Nun die Bedienungsanleitung: Trafo anschließen, Fahrzeug aufsetzen, Regler betätigen (auf Polarität achten, ggf. ändern). Der Schleifvorgang beginnt. Zunächst etwa 10 – 20 Sekunden schleifen, dann Sichtprüfung der Reifen ob sich größere Teile lösen. Wenn ja, ist der Reifen wahrscheinlich nicht mehr zu gebrauchen. Wenn nicht, Vorgang fortsetzen. Fahrzeug von Zeit zu Zeit auf der Bahn prüfen, ob genügend Grip vorhanden ist und ob es ruhig läuft. Ggf. Vorgang mehrmals wiederholen. Naturgemäß verhärten Reifen durch Ausdünstung von der Oberfläche nach innen. Häufig reichen wenige 1/10 mm aus, um wieder vernünftigen Grip herzustellen. Je nach Alter sind einige Reifen aber auch vollständig ausgehärtet, selbst chemische Behandlung hilft da oft nicht mehr, somit auch Schleifen nicht. Die Schleiffläche nutzt sich im Laufe der Zeit natürlich an einigen Stellen ab. Durch Abziehen kann die Schleiffläche ersetzt werden.

zurück nach oben

zurück zur Übersicht Tipps-Tricks-Technik