Stromprobleme

Strom oder nicht Strom ? Das ist hier die Frage:

Ein alltäglicher Fall: Das Auto steht irgendwo auf der Strecke und rührt sich nicht mehr. Meist passiert das an der entferntesten Stelle der Bahn. Also, aufstehen, über die Bahn oder außen herum, Auto anschieben, zurück, Regler drücken, fährt nicht ! Noch einmal über die Bahn oder außen herum, wieder schieben, zurück, Regler drücken, gleiches Ergebnis. Das hält wenigstens den Kreislauf in Schwung oder schlimmer, sichert den Lebensabend des Orthopäden. Grundsätzlich ist es meistens ein Kontaktproblem, das sich durch sorgfältige Reinigung der Bahnkontakte (am besten schon vor dem Aufbau) vermeiden lässt. Manchmal liegt das Problem aber auch bei der Stromversorgung, weil ein Kabel oder Stecker ab ist oder sonst irgendwie keine Stromversorgung vorhanden ist.

Damit ich wenigstens die Stromversorgung auf einen Blick kontrollieren kann, habe ich am Anschlussstück für jede Fahrspur eine 5mm-Leuchtdiode eingearbeitet, die beim "Gasgeben" aufleuchtet. Außerdem setze ich je nach Bahnlänge bzw. Streckenverlauf noch ein oder zwei Geraden ein, die ebenso über diese Leuchtdioden verfügen. So kann man auf einen Blick sehen, ob die Stromversorgung überhaupt noch vorhanden ist. Zudem ist es optisch auch noch ein Gimmick.

Beachten sollte man beim Einbau der Leuchtdioden, dass man einen Widerstand von 1200 Ohm vorschaltet, da die Dioden den ersten Einsatz sonst nicht überleben würden. Wer Interesse am Schaltplan hat oder sich selbst den Einbau nicht zutraut, kann ja kurz eine Mail an das Carrera Hobby Site Team senden. Wir helfen gern weiter.

Die zuvor beschriebene Variante zeigt aber nur, ob tatsächlich "Saft" da ist, nicht aber, wieviel. Mit zunehmender Streckenlänge steigt der Widerstandwert und die Autos werden, je weiter sie sich vom Anschlussstück entfernen, immer langsamer. Wenn man dann noch Fahrzeuge mit Beleuchtung verwendet, wird irgendwann aus dem Fahrzeug ein Stehzeug. Grundsätzlich verwende ich sowieso nur ein Anschlussstück, bei dem die beiden Fahrspuren voneinander getrennt sind und jede Fahrspur über einen eigenen Trafo verfügt. Das lindert das eben beschrieben Problem etwas und man vermeidet den überraschenden Vollgaseffekt, der auftritt, wenn der Gegner auf der Piste z.B. vor der Kurve bremst, somit auch kein Strom benötigt und der Überschuss dann plötzlich meinem Fahrzeug zugute kommt, das dann wiederum zum Höhenflug (sprich: Abflug) ansetzt. Effektive Abhilfe zum Thema "Fahrzeug - Stehzeug" schaffen da nur zusätzliche Stromeinspeisungen. Bei stationären Bahnen würde ich beim Bau die Leiter der einzelnen Bahnstücke zusätzlich zu den bereits vorhanden Steckkontakten mit Kabel verbinden, quasi eine Strombrücke von Bahnteil zu Bahnteil, das unter der Bahn verlegt wird. Das ist zwar sehr aufwändig aber unbedingt sinnvoll. Bei Bahnen, die immer mal wieder auf- bzw. abgebaut oder verändert werden, verwende ich speziell dafür hergestellte Standardgeraden. Ausgehend vom Anschlussstück (oder einer Gerade unmittelbar daneben) verbinde ich mehrere Standardgeraden mit Telefonkabel. Das ist 4-adrig, flach, flexibel, relativ kostengünstig und gibt es als Meterware im Elektronikladen. Zudem sind die Adern farbig, sodass es keine Verpolungen geben kann und der Kabelquerschnitt ist ebenfalls ausreichend. Wenn man davon ausgeht, dass pro Fahrspur 2 Adern benötigt werden, reichen die 4 Adern also für eine 2-spurige Bahn. Wer 4-spurig fährt, hat also doppelt Arbeit. Jetzt braucht man nur weitere Bahnteile mit dem zuvor konfektionierten Kabel zu verbinden und fertig sind die Zusatzeinspeisungen. Wieviel Einspeisungen man braucht, hängt u.a. von der Streckenlänge ab. Meine Bahnen haben in der Regel eine Streckenlänge  von ca. 20 Metern pro Fahrspur. Außer dem Anschlussstück baue ich noch 4 weitere Einspeisungsgeraden ein (man kann natürlich auch Kurven oder andere Bahnteile benutzen), das reicht völlig aus. Um etwas flexibler zu sein, habe ich mir eine kleiner Verteilerbox gebaut, von der aus sternförmig in der Mitte der Bahn die Kabel zu den Einspeisungsstücken verlaufen. So kann man jeden beliebigen Punkt der Strecke erreichen, man sollte jedoch darauf achten, dass die Einspeisungsstücke gleichmäßig rund um die Bahn verteilt sind. Mit dem flachen Kabel ist es auch kein Problem, dieses unter der Bahn hindurch zu verlegen. Weiterhin kann man von der Verteilerbox aus bei Bedarf, weitere Einspeisungsstücke herstellen und verbinden.

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